Am Freitag waren bereits die neuen Schrauben angekommen, die laut DHL erst am Samstag kommen sollten. Die habe ich dann sofort verbaut. Heute nun war Ziel, die Radnabe mit dem 2. Radlager zu komplettieren, sodass sie fertig für die Endmontage, am Fahrzeug, ist.
Zuerst musste ich die Nabe mit Fett füllen. Also die Distanzhülse reingetan und dann drumherum alles vollgerotzt mit DDR-Wälzlagerfett. Nachden der Zwischenraum bis zum Rand voll war, kam das Schwierigste: Der Einbau des großen Radlagers. Ich hatte nur meine Hände, den Werktisch, ein paar Stücken Holz, Gummihammer, Lattenhammer, ne Schraubzwinge und einen Schraubstock, der zu klein war.
Ich holte das Radlager aus dem Tiefkühler, setzte es - meiner Meinung nach gerade - auf die Radnabe auf und klopfte dann ganz sachte mit dem Gummihammer drauf, um es nach und nach hineinzutreiben. Auch versuchte ich es mit einem kleinen Holzblock, den ich über das Lager legte und mit dem Hammer da drauf schlug. Plötzlich saß das Lager ganz schief in der Nabe. Und es ließ sich weder rein noch raus bewegen. Ich war total entsetzt und sah vor meinem inneren Auge schon den gesamten Radstumpf auf dem Schrottplatz landen.
Mit einem hölzernen Hammerstiel bekam ich von der Gegenseite aus das Lager wieder frei und alles begann von vorn. Der Versuch, eine Schraubzwinge anzusetzen, scheiterte mangels 3. Hand. Plötzlich kam meine Frau dazu und half mir. Saute sich ihren bloßen Hände total mit Fett ein. Wir spannten das Hitzeschutzblech im Schraubstock ein und setzten das alte Radlager auf das neue Radlager und hauten mit dem Hammer da drauf. Es tat sich nichts. Dann plante ich um: Ich legte die Radnabe auf die Arbeitsplatte, setzte wieder das alte Radlager auf das alte Lager und haute diesmal mit einem schweren Fäustel drauf. Immer einzelne, sehr kräftige Schläge. Immer ringsherum im Kreis. Das hat dann funktioniert. Irgendwann saß das Lager plan mit dem Rand der Radnabe drin. Es musste nun noch auf die entsprechende Einbautiefe gebracht werden. Das ging nun nicht mehr mit dem alten Lager. Also benutzte ich einen 13er Steckschlüssel. Dessen "Ring" überdeckte sowohl den äußeren als auch den inneren Ring des Kugellagers. Wieder mit vorsichtigen Schlägen im Kreis herum, konnte ich so das Lager absenken. Als es auf der Distanzhülse aufsetzte, war ja Schluss, weiter rein konnte es nicht. Ich musste dann noch den neuen Simmerring eintreiben, was fast genauso schwierig war wie das Lager selbst, aber ich schaffte es. Zuvor hatte ich das Lager natürlich mit Wälzlagerfett gefüllt.
Schließlich musste ich noch im Schwenklager das Radlager mit Fett füllen und den Simmerring einsetzen. Die Kombination Schwenklager - Radnabe, war nun bereit für die Endmontage, sprich Radmitnehmer, Bremsscheibe, Traggelenke. Den Spurstangenhebel hatte ich noch eben mit montiert. Die weitere Montage behielt ich mir für ein anderes Mal vor.